Zweiter Ruhetag im Hotel PràCatinat.
Leider hat nun auch der dritte Taxidienst abgesagt, dem ich gestern Abend noch eine Mail geschrieben hatte. So muss ich also morgen zwangsläufig zur sowieso schon sehr langen Etappe in Richtung Balsiglia noch 500 Abstiegs- Höhenmeter nach Fenestrelle hinzupacken. Das wird nun ein richtig langer Tag.
Ich lasse mir wieder sehr viel Zeit beim Frühstück, so kann ich mit Kaffee am Blog arbeiten. Für morgen und die kommenden Tage nehme ich mir beim Hinausgehen vom Buffet einige abgepackte Törtchen, Kekse und Muffins mit.
Ich telefoniere am Vormittag lange mit Houston Mission Control, dann bereite ich den morgigen Tag vor:
Mit der Rezeption bespreche ich, dass ich morgen schon gegen sechs Uhr das Hotel verlasse. Wenn alles klappt, bekomme ich von der Küche ein Frühstückspaket gepackt, das ich heute nach dem Abendessen mitnehmen kann; der Restaurantchef persönlich hat hierfür eine richtige Bestellung aufgenommen.
Dann eruiere ich bei leicht diesigem Wetter den Beginn des morgigen Abstiegsweges. Dieser kann leider nicht direkt am Hotel beginnen, denn wie sie in der Geschichte den Franzosen den Weg ins italienische Kernland versperrte so steht nun auch mir die Festung Fenestrelle im Weg. Aber im Gegensatz zu den Truppen der Trikolore kann ich die Festung obenrum umgehen. Also spaziere ich hinauf zu ihrem höchsten Punkt und finde dahinter den Einstieg in den Abstiegsweg; auf ihn weist sogar ein Schild hin, und er scheint markiert zu sein.
Auf dem Weg zurück zum Hotel stoße ich auf eine Tafel, auf der endlich einmal anschaulich erklärt ist, wie welches Wild auf Italienisch heißt.
Am Nachmittag hätte ich gerne ein kleines Schläfchen gehalten, aber das Hotel ist fürchterlich hellhörig; ich höre meine Nachbarn rechts, links und über mir und sowie jeden, der auf dem Gang durchläuft, da auf diesem statt schallschluckendem Teppichboden weiterhin das Krankenhaus- Linoleum verlegt ist.
Zum Abendessen habe ich heute mit 19:30 Uhr einen früheren Slot erwischt, daußen beginnt derweil ein Gewitter mit heftigem Regen, der bis in die Nacht andauert. Hoffentlich hat das Wetter die Vorhersage für morgen mitbekomnen, dass nämlich eine deutliche Besserung eintreten soll.
Nachdem ich an der Rezeption bezahlt habe werde ich vom jungen Chef noch auf ein Bier eingeladen; ein Angebot dass ich natürlich nicht zurückweisen kann.
Glück des Tages: Telefonieren mit der Heimat.
Gelaufen: 2,2 Kilometer
Bergauf: 123 Hm
Bergab: 123 Hm
Höchster Punkt: Oberer Ende der Festung von Fenestrelle(1.727m)
Übergänge: keine
Gipfel: keine
