Nach dem gemütlichen Zusammensitzen gestern Abend spüre ich ein wenig Nachwehen. Egal, lustig wars.
Heute will ich nur bis nach Neuberg absteigen und am Nachmittag die Beine hochlegen. Also habe ich keinen zeitlichen Druck und verlasse wieder erst um 9 Uhr die Hütte.
Nach dem Unwetter diese Nacht ist es zum Glück wieder sonnig, nur über dem Mürztal löst sich der Nebel nur langsam auf, auch an der Rax halten sich einige Wolken. Ein letzter Blick geht hinüber zum Schneeberg, meinem Begleiter und Wegmarke der ersten Woche; ich werde ihn so markant wahrscheinlich nicht mehr wieder sehen.
Es wandert sich gut heute über die Schneealpen- Hochfläche, Wanderglück mit bester Aussicht, und die Aussicht auf einen kurzen Tag beschwingt zusätzlich. Das Schneealpenhaus wird schnell kleiner.Nachdem ich ein größeres Altschneefeld umstiegen habe, trifft der Weg wieder auf die Almstraße. Auf dieser wandere ich nun so gemütlich dahin, dass ich den Abzweig zum direkten Abstieg nach Neuberg verpasse. Egal, denke ich mir, diese Straße führt auch dorthin, und gemütlicher ist es auch, was soll's; ist das vielleicht das erste Zeichen einer auf dem Weg gewachsenen Gelassenheit?
An einem Sendemast bietet sich ein informativer Blick auf das 1.000 Meter tiefer liegende Neuberg und auf den langen Weg morgen hinauf zur Hohen Veitsch.
Irgendwo viel weiter unten kann ich dann wieder auf den Direktweg wechseln, empfinde ihn aber als deutlich anstrengender als die Almstraße zuvor.
Dann bin ich unten. Der erste Weg führt mich zum Geldautomaten, der zweite in den SPAR-Markt zum Ergänzen der Schokolade- Vorräte und zum Heißhunger- Einkauf von Obst.
Auf Empfehlung von Jessica und Dave habe ich im Teichwirt Urani ein Zimmer reserviert. Das Hotel liegt etwas südlich des Ortes, der Weg dorthin hätte gerne einen Kilometer kürzer sein können, vor allem mit den Einkäufen im Zusatzgepäck.
Dann nehme ich den Zimmerschlüssel in Empfang, stelle mich 20 herrliche Minuten unter die heiße Dusche und wasche meine Klamotten durch.
Lediglich der Nachmittagsschlaf will nicht recht gelingen, ich döse nur für eine halbe Stunde ein. Trotzdem liege ich bis abends im Bett, unterbrochen nur vom Abendessen im Hotelrestaurant, wo es endlich mal was Anständiges zu Essen gibt.
Morgen wird es dann wieder anstrengender...
Glück des Tages: Das morgendliche Glücksgefühl beim Wandern über die Hochfläche.
Gelaufen: 14,9 Kilometer
Bergauf: 100 Hm
Bergab: 1.141 Hm
Höchster Punkt: Schneealpenhaus
Übergänge: keine